Auszug aus der Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie:

10. September 2020

[Stand: September 2018]

Grundlage für die Entscheidung, von einer Sanierung der aktuellen Schulgebäude abzusehen, war eine Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitssudie, die Neubau und Sanierung/Teilneubau nach verschiedenen Kriterien gegenüberstellte. Fazit war, dass ein Neubau sowohl unter monetären als auch unter nicht-monetären Gesichtspunkten die beste Lösung darstelle. Anbei ein Auszug aus dem Gutachten:

"Die Marktgemeinde unterhält bis zum jetzigen Zeitpunkt eine Grund-und Teilmittelschule im Schulgäßchen in Mitten des Ortskerns von Kirchenthumbach. Junge Familien nehmen den Schulstandort gerne in Anspruch. Die Schule besteht insgesamt aus drei zusammenhängenden Gebäuden, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten errichtet bzw. erweitert wurden. [...]

In der 1-zügigen Schule werden momentan die Klassen 1-6 unterrichte (Grund-und Teilmittelschule). Nach Gesprächen mit der Regierung der Oberpfalz, wird dieser „Standard“ benötigt und soll gehalten werden. Durch den stark sanierungsbedürftigen Zustand des momentanen Schulgebäudes, sowie der in der Vergangenheit nur dürftig durchgeführten Sanierungsmaßnahmen an der vorhandenen Substanz, besteht zum jetzigen Stand ein erheblicher Investitionsbedarf, der eine umfängliche Generalsanierung der Schule beinhaltet. Alternativ besteht die Möglichkeit eines Neubaus der Grundschule.

Durch die nachfolgende Machbarkeits-und Wirtschaftlichkeitsstudie soll geprüft werden, ob sich eine Generalsanierung mit Teilneubau oder ein Neubau auf Basis einer ganzheitlichen Betrachtungsweise als sinnvoller darstellen. Dazu wurden zwei Modulationen in der Studie gegenübergestellt:

Modulation 1 Generalsanierung, Umbau und Teilneubau (Neubauanteil 1/3)

Modulation 2 Neubau am gleichen Grundstück (Neubauanteil 3/3)

Bei der genannten Modulation 2 „Neubau auf dem gleichen Grundstück“ wurde ebenso eine Machbarkeitsplanung für einen Neubau der Turnhalle ausgearbeitet, um einen möglichen Schulcampus zu schaffen. Diese Planung fließt aber nicht in die Gegenüberstellung ein und soll lediglich die Machbarkeit eines Campus darlegen.Die gesamte Machbarkeits-und Wirtschaftlichkeitsstudie orientiert sich an den Leitfäden und Richtlinien der Regierung der Oberpfalz.

[...] Als Ziel dieser Machbarkeits-und Wirtschaftlichkeitsstudie ist im Rahmen des Modulationenvergleichs diejenige Modulation zu ermitteln, die unter Berücksichtigung aller zu diesem Zeitpunkt verfügbaren entscheidungsrelevanten Daten und Informationen die effektivste und effizienteste Realisierung der geplanten Maßnahme verspricht.Es ist das Ziel dieser Studie, die Lösung mit dem höchsten Nutzwert, d.h. unter Beachtung der Machbarkeit (nicht-monetäre Kriterien)und Wirtschaftlichkeit (monetäre Kriterien), auf Basis einer ganzheitlichen und nachhaltigen Betrachtungsweise zu ermitteln. Bei dem Modulationenvergleich handelt es sich um ein strukturiertes Gegenüberstellungsverfahren, im dem alle Modulationen einander gegenübergestellt und die wirtschaftlichen Auswirkungen der einzelnen Varianten bereits vor der Eröffnung eines Vergabeverfahrens abgeschätzt werden.

[...] Bestandsaufnahme: Die Grundschule erstreckt sich über insgesamt 3 Gebäudeteile [...]

Für die vorhandenen neuzeitlicheren Bauten [...] ist eine Generalsanierung erforderlich. 1984 wurde die Schule schon einmal saniert. In den letzten Jahren wurden kleinere Instandhaltungs-und Umbaumaßnahmen erbracht, um den Schulbetrieb am Laufen zu halten.Die 1-zügigkeit soll erhalten bleiben. Jedoch muss für die heute üblichen Unterrichtsmethoden und die inklusive Beschulung werden zusätzlich mehrere kleine Gruppen-und Differenzierungsräume benötigt. Des Weiteren wird das geforderte Raumprogramm momentan nicht erbracht (Raumanordnungen und -größen).

[...]

Bei der Untersuchung des Bestandes wurden folgende gravierende Mängel festgestellt, die eine Generalsanierung erforderlich machen: •Mangelhafte Abdichtungen unter der Bodenplatte. Teilweise Wassereintritt in den Technikräumen. •Stahlbauteile (z.B. Stahlträger) erfüllen nicht mehr die Standsicherheit. •Provisorische Kabelführungen in den Räumlichkeiten •Decke über EG schwingt. Dadurch ist keine statische Belastung momentan möglich. Außerdem sind sämtliche Decken mangelhaft isoliert und schallgedämmt. •Sämtliche Abdichtungen an Außenwänden sind nicht vorhanden. •Brandschutz wird in großen Teilen nicht erfüllt.Brandwand im Dachgeschoss fehlt. Ein zweiter baulicher Rettungsweg fehlt •Sämtliche Leitungen (Heizung, Wasser etc.) sind stark veraltet.

Aufgrund der oben genannten Mängel in der Bausubstanz und der Funktionalität am Gebäude ist eine Kernsanierung notwendig.

[Anm.: In der Studie erfolgen nun detailreich die Festsetzung der Modulation, die Flächenannahmen, Prüfung und Bewertung der Modulation, Prüfung der Machbarkeit, Prüfung der Wirtschaftlichkeit, etc. Diese Punkte überspringen wir an dieser Stelle und knüpfen direkt an das Resümee an. Die Studie kann auf Nachfrage sicherlich im Rathaus eingesehen werden.]

Modulation

Resümee der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur Modulationsbetrachtung

Ziel dieser Machbarkeits-und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung war es, die verschiedenen Modulationen zur Sanierung-/ (Teil-)Neubau der Grundschule Kirchenthumbach zu vergleichen, zu bewerten und die Lösung mit dem höchsten Nutzwert, d.h. unter Beachtung der Machbarkeit (nichtmonetäre Kriterien) und Wirtschaftlichkeit (monetäre Kriterien), auf Basis einer ganzheitlichen Betrachtungsweise zu ermitteln. [...]

Im Rahmen der Machbarkeit wurden in Abschnitt 5.2 folgende Kriterien untersucht dargestellt: •Prüfung der Erfüllung des Raumprogrammes •Prüfung der Umsetzbarkeit am Standort •Prüfung der Bauqualitäten der Materialien •Prüfung der Funktionalität •Prüfung der Flexibilität •Prüfung der Übergangslösungen •Prüfung der Flächeneffizienz •Prüfung der Barrierefreiheit / Inklusionsfähigkeit •Prüfung der Risiken •Prüfung des Standorts

Unter Betrachtung der nichtmonetären Kriterien (s. Abschnitt 5.2) weist die Modulation 1 deutliche Nachteile auf, hi insbesondere die Einschränkungen in den Raumgrößen sowie in der Funktionalität des Gebäudes. In Modulation 2 stellen sich alle Kriterien als überdurchschnittlich gute Lösungen dar. Die Modulation 2 hat deutliche Vorteile gegen-über der Modulation 1. [...]

Für die Modulation 1 wurde auf Grundlage der Vorplanung des Architekturbüros Kastl Architektur GmbH Investitionskosten von ca. 6.13 Mio. € ermittelt. Für die Modulation 2 belaufen sich die Investitionskosten auf ca. 5.39 Mio. €. Die Basis der Investitionskosten von Modulation 1 und 2 stellen die Flächen aus dem Raumprogramm der Regierung der Oberpfalz, die Kostenschätzungen und Kennwerte unseres Büros dar. [...]

Ergebnis: Unter Betrachtung der nichtmonetären Kriterien weist die Modulation 1 deutliche Nachteile auf, hier sind insbesondere die Einschränkungen in den Raumgrößen bzw. das Fehlen von Räumen und die Funktionalität des Gebäudes zu nennen. In der Modulation 2 stellen sich alle Kriterien als überdurchschnittlich gute Lösung dar. Modulation 2 hat gegenüber Modulation 1 deutliche Vorteile. Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten belaufen sich die Kosten der Modulation 1 auf ca. 6.13 Mio. €. Bei der Modulation 2 betragen die Kosten 5.39 Mio. €. Damit ist die Modulation 2 um ca. 740.000,00 € günstiger als die Modulation 1 die,wie vorweg schon beschrieben,auch bei den nichtmonetären Kriterien deutliche Vorteile aufweist.

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