Nach vielen Wochen Wahlkampf gehen die Genossen zuversichtlich in die letzten Tage vor dem Wahlsonntag. Die Abschlussveranstaltung des SPD-Ortsvereins steht deshalb ganz im Zeichen vieler Danksagungen. Ausgenommen davon ist meist die CWG.
Bei Wahlkampfabschluss kam auch ein Ehrengast zu Wort, der ebenfalls viele lobende Worte für die Kommunalpolitik in den vergangenen sechs Jahren und Bürgermeister Jürgen Kürzinger übrig hatte: Ortsvorsitzender Jan Wiltsch begrüßte in der voll besetzten Gaststätte „Zur Post“ am Marktplatz den Generalsekretär der Bayern-SPD, den Bundestagsabgeordneten Uli Grötsch.
In seiner Eröffnungsrede zog der Ortsvorsitzende ein Resümee: „Zum einen bin ich recht wehmütig, da die intensive Zeit bald vorüber ist, aber ich bin auch froh, denn der Wahlkampf hat in den vergangenen Tagen groteske Züge angenommen.“ Er bezog sich dabei darauf, dass sich die Christliche Wählergemeinschaft (CWG) und ihr Bürgermeisterkandidat Ewald Plößner über die Aggressivität des politischen Gegners beklagen.
„Seit Wochen schießt sie auf Videos und Wahlversammlungen haubitzenwild um sich“, gab Wiltsch Kontra. „Sie verbreitet Unwahrheiten und verschweigt Sachverhalte. Und am Ende echauffiert man sich, wenn die SPD kommt und vom Aggressionspotenzial her mit 'Wattebällchen' zurückschießt.“ Es seien lediglich Sachverhalte richtiggestellt worden, und es sei Pflicht, dies zu tun.
„Es wurden rote Linien klar überschritten“, sagte der SPD-Ortsvorsitzende: „Und eines muss man hierzu klarstellen, denn es wird sehr oft falsch dargestellt: Nicht wir haben den Pfad der Tugend verlassen.“ Was bleibe, sei eine menschliche Enttäuschung.
Wiltsch bezog sich außerdem auf einen Videobeitrag der CWG aus dem Internet, in dem der Beitritt des Landkreises Neustadt/WN zum Verkehrsverbund Nürnberg (VGN) gefordert wurde, wie es andere Kreise, unter anderem der Landkreis Tirschenreuth, vorgemacht haben. „Der Landkreis Tirschenreuth ist nicht im VGN“, stellte der Redner klar, dem auch die Formulierung „wir fordern“ sauer aufstieß.
„Hinter uns liegen vier intensive Monate. Nun stehen wir hier bei unserer letzten Wahlveranstaltung“, fasste er am Ende zusammen: „Wir haben alle Gemeindeteile besucht, wir haben einen Infostand abgehalten und wir haben die sozialen Medien bestückt.“ Der Leitsatz „Wir wollen unser Programm aufrichtig und ehrlich präsentieren“ habe am Anfang und auch am Ende gestanden. Es sei nicht selbstverständlich, dass in so einer kleinen Kommune wie Kirchenthumbach so viele Listen antreten, merkte Wiltsch an. „Und deswegen sage ich 'Danke' an alle Bewerber auf allen Listen, denn dies ist gelebte Demokratie.“
Danach stellten sich alle Gemeinderatskandidaten der SPD selbst vor, ehe Bürgermeister Jürgen Kürzinger noch einmal kurzen das von ihm Erreichte und sein Programm für die nächsten Jahre ansprach: darunter natürlich der Neubau des vieldiskutierten Schulhauses, das Wasser- und Abwasserproblem sowie die weiteren wichtigen Wahlkampfthemen.
Auch dankte Kürzinger seiner Mannschaft: „Danke, liebes Team, dass ihr euch so reingehauen habt.“ Was er im Herzen trage, äußerte er am Ende seiner Rede: „Ein fairer Umgang miteinander, offen für Veränderungen, immer gesprächsbereit, zielorientiert, demokratisch, zuvorkommend, Fingerspitzengefühl – der Erfolg gibt uns in Kirchenthumbach recht. Der Zug rollt in Kirchenthumbach, und er rollt gut.“
Uli Grötsch betonte in seinem Grußwort, dass er normalerweise nicht auf einen politischen Gegner eingehe: „Aber was sich in den vergangenen Wochen hier abgespielt hat, da muss ich mich schon dazu äußern." Und weiter sagte er mit Blick auf die CWG: "Ich kenne eigentlich keine Gruppierung, die so vorgeht, wie das hier der Fall ist. Sie arbeitet in einer Art und Weise, die den Eindruck erwecken lässt, hier stimme etwas nicht, obwohl die Realität eine andere ist." Grötsch erklärte abschließend: „Was Jürgen Kürzinger in den vergangenen sechs Jahren geleistet hat, das verdient meinen absolut höchsten Respekt.“
[Vgl. https://www.onetz.de/oberpfalz/kirchenthumbach/vier-intensive-monate-id2989976.html]